© STADTKAPELLE BAD WIMPFEN e.V. 2024
MUSIKVEREIN STADTKAPELLE
BAD WIMPFEN e.V.
Jahreskonzert 2010
Aus dem Regen über die Karibik ins Weltall
„Zwischen Raum und Zeit“ lautete das Motto des Jahreskonzerts der Stadtkapelle Bad
Wimpfen, das am vergangenen Wochenende im Kursaal stattfand. Tatsächlich war es
ein sehr bewegter Abend. Das bewährte Moderationsteam, Martina Burkert und Claus
Herz, begleitete die Konzertgäste durch das Programm und lieferte auf unterhaltsame
Weise Informationen zu den Stücken in dem sie das Publikum in das neue Quizspiel
„Wer wird Musikär?“ mit einbezogen.
Die Jugendkapelle eröffnete
das musikalische Geschehen.
Clara Diether übernahm zum –
vorerst - letzten Mal das
Dirigat bei Gustav Holsts
„Marching Song“. Die begabte
junge Dirigentin hat mit ihrer
soliden Arbeit alle
Jungmusiker des Kapellino-
Ensembles, das im
vergangenen Jahr gegründet
wurde, erfolgreich für den
Eintritt in die Jugendkapelle
vorbereitet. Nun muss sie
schweren Herzens aus
beruflichen Gründen ihre
liebgewonnenen Schützlinge verlassen.
Als Jugenddirigentin Annette Waible die „Reiseleitung“ übernahm, ging es über den
Atlantik mit „Sunny Inspiration“ von Thomas Buß: Jazz erinnerte an New Orleans und
Reggaeklänge luden an dem regnerischen Novemberabend zu einem willkommenen
Ausflug nach Jamaika ein. Die Jugendkapelle schien sich in diesen warmen Gefilden
wohl zu fühlen, denn sie blieb glatt in der Karibik und spielte nun - technisch versiert
und mit ausgereiftem Klang - Klaus Badelts „Music From Pirates of the Caribbean“.
Die musikalische Reise hob erst recht ab, als die Stadtkapelle unter der Leitung von
Jürgen Krieger die Bühne übernahm. Die Finger der Holzbläser rasten über die
Klappen, das Blech klang mal mächtig voll, mal gesanglich zart, um Konzertbesucher ca.
6,5 Millionen Kilometer ins All zu katapultieren mit den Klängen von Holsts „Jupiter“
aus der Planeten Suite.
Georges Bizets „Carmen Suite“ lotste das Geschehen temperamentvoll wieder auf die
Erde nach Spanien. Es folgte ein Abba-Medley, nach dem sich die Anwesenden fast
wieder wie zuhause fühlten und eine kurze Pause genießen konnten.
Mit „Lord of Seven Seas“ von Kees Vlak durfte man in der zweiten Konzerthälfte eine
Reise ins Jahr 3000 erleben. Dieses Stück handelt von einem gigantischen Raumschiff,
das gleichermaßen über und unter Wasser navigieren kann und den Weltfrieden
bewahrt, während es durch die Ozeane kreuzt.
Über die bewegte Vergangenheit Englands mit „Highlights From Robin Hood“ ging die
abendliche Weltreise zu seiner Endstation in Argentinien bei der bewegenden
Geschichte der legendären Eva Perón mit „Highlights From Evita“ von Andrew Lloyd
Webber. Hierbei spielte die Stadtkapelle gemeinsam mit der Jugendkapelle.
Das Publikum wollte offensichtlich nicht so einfach auf einen fremden Kontinent
„ausgesetzt“ werden und applaudierte kräftig, bis es mit zwei deutschen Märschen
belohnt wurde und wieder fest auf heimatlichem Boden stand.
Der erste Marsch „Esslinger Burg“ wurde von einem Musiker aus der Reihen der
Stadtkapelle komponiert und an diesem Abend uraufgeführt. Obwohl der Marsch - dem
Horwathschen Stil getreu -
spieltechnisch etwas
knifflig ist, kam er bei Musikern
und Publikum sehr gut an.
Für Andreas Horwath war dies ein
besonderer Abend, denn er
erhielt die goldene Ehrennadel für
dreißig Jahre aktives Musizieren.
In der Tat musiziert Andreas
überaus aktiv. Er spielt nicht nur
hervorragend Bariton, sondern
beherrscht eine Reihe anderer
Instrumente inklusive Querflöte
und Klavier. Und weil er selbst
nicht alle gleichzeitig spielen
kann, sorgt er dafür, dass es
andere tun, indem er regelmäßig
Musikstücke zum Jahreskonzert komponiert und arrangiert. Um wirklich
sicher zu gehen, dass seine Werke möglichst im Sinne des Komponisten vorgetragen
werden, nimmt Andreas bei der Einübung und Aufführung seiner Stücke gerne mal den
Dirigentenstab selbst in die Hand.
Der Musikverein möchte sich bei allen Konzertbesuchern und besonders bei den Helfern
und Sponsoren ganz herzlich bedanken!
Maxine Jung